SH-Journal_April_2022

Tagsüber ist es auf dem betreuten Wohncampus der Lebenshilfe Rostock und Umland im Dierkower Mörikeweg ruhig. „Die meisten unserer Bewohner*innen sind da in den Behindertenwerkstätten vom DRK und dem Michaelshof beschäftigt“, sagt Geschäftsführer Raik Decker. „Nach Feierabend passiert dann hier alles, was zum normalen Alltag dazugehört.“ Insgesamt 45 Erwachsene ab 18 Jahren mit geistiger Behinderung leben in aktuell vier Häusern; ein fünftes ist in der Bauplanung. „Es gibt hier ein ganz tolles Miteinander und ein richtig aktives Freizeitleben mit Ausflügen, Schwimmkursen und allem, was der Campus selbst an Möglichkeiten bietet, zum Beispiel mit dem kleinen Sportplatz.“ Wer einmal in der Wohnstätte eingezogen ist, bleibt in der Regel, Fluktuation gibt es kaum. Zum Glück gilt das auch für das Betreuerteam: „Das Flair auf dem Campus ist ausgeprägt familiär, die Bindung untereinander sehr stark. Da fühlen sich auch unsere Mitarbeiter*innen wohl.“ ZAUBERHAFTE TAFELFREUDEN In den Wohnhäusern der Lebenshilfe sorgen neue „magische“ Helfer für Spaß und Lerneffekte Spenden für alle Projekte sind immer sehr willkommen: www.lebenshilfe-rostock.de/spenden Neue Angebote und Konzepte Seit Kurzem bieten die Häuser noch eine ganz neue Attraktion: „Wir haben in zwei ‚Tovertafeln‘ investiert. Das ist quasi eine Konsole, die wie ein Beamer von der Zimmerdecke aus Spiele auf Tische spielen, die interaktiv zu bedienen sind.“ Tover bedeutet »Zauber« auf Niederländisch, und tatsächlich mutet es magisch an, wenn sich auf dem Tisch Farben und Lichter per Hand bewegen lassen, man in den Projektionsbildern puzzeln, zeichnen oder Fußball spielen kann. Entspannen, stimulieren und Fähigkeiten trainieren und das alles mit viel Spaß und gemeinsam mit anderen – „das ist eine ganz tolle Sache“, ist Raik Deckert begeistert. In die kostenintensive Anschaffung ist auch das Geld aus der Weihnachtsspendenaktion des WGSH-Teams eingeflossen. Grundsätzlich werden neue Angebote im Konzept des betreuten Wohnens der Lebenshilfe in naher Zukunft gefragt sein, weil nun erstmals Bewohner*innen ins Rentenalter kommen. „Das heißt, sie werden auch tagsüber im Haus bleiben. Immer mehr werden dann auch nicht mehr am Wochenende zu ihren Familien fahren können. Da müssen wir also die Betreuung ganz neu gestalten“, so Raik Decker. Gegründet wurde die Lebenshilfe Rostock und Umland e.V. direkt nach der Wende als Elterninitiative und ist dann sukzessive gewachsen. Eine insgesamt 60-köpfige Mannschaft kümmert sich neben dem betreuten Wohnen in Dierkow auch im ambulant betreuten Wohnen, in einer integrativen Kita und einem Zentrum für interdisziplinäre Frühförderung um Menschen mit geistiger Behinderung und ihre Familien. 15 APR 2022 wgsh.de MAGAZIN

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